Das Leitbild der Praxis wird durch die Grundannahme geprägt, dass jede Störung Ausdruck der Psyche ist, heil zu werden. Insofern wird die Störung bzw. Erkrankung als Versuch verstanden, einen Beziehungskonflikt – meist aus der frühen Lebensgeschichte – sichtbar werden zu lassen, der für die betreffende Person noch nicht handhabbar oder bewusst genug ist. Die therapeutische Haltung gründet sich deshalb in einer Wertschätzung und Annahme dieses Umstandes und unterstellt, dass mit Patient*innen Kompetenzen erarbeitet werden können, Entwicklungsdefizite und Verletzungen auf der Beziehungsebene bewusst zu machen.
Sobald Patient*innen bereit sind, Verantwortung für das eigene Gewordensein zu übernehmen, entstehen Voraussetzungen für eine Veränderung der bisherigen Wertungen, Umgangsweisen und Beziehungsmuster. Die Patient*innen können vor diesem Hintergrund im Sinne der Individuation lernen, ihre innewohnenden Potentiale zu verwirklichen. Die Neurose ist kein negatives Geschehen, sondern Ausdruck eines noch unreifen Versuches, auftretende Lebensdefizite und Traumafolgen auszugleichen.
Neben diesem Leitbild ist es das Bestreben der Praxis, einen respektvollen und vertrauenswürdigen Umgang mit allen Patient*innen zu pflegen.